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Landkreis Haßberge ist "Klimaaktive Kommune 2023"

25.000 Euro Preisgeld für das Projekt „Landkreis Haßberge: Gemeinschaftsprojekt Energiewende

Der Landkreis Haßberge gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2023“. Die Auszeichnung wurde für die Gründung der GUT Haßberge mbH – Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte und den daraus entstandenen Erneuerbare Energie-Projekten vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz 2023 in Berlin statt. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist. Landrat Wilhelm Schneider freute sich sehr über die Auszeichnung und kündigte an, wie das Preisgeld genutzt werden soll: „Wir werden das Preisgeld dafür nutzen, ein umfassendes Kommunikationskonzept zu erarbeiten. Unser Ziel ist es, so noch mehr Bürgerinnen und Bürger für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu begeistern. Wir wollen möglichst alle mitnehmen und überzeugen, dass Klimaschutz eine Gemeinschaftsaufgabe ist.“

„Ideenschmiede“ für die Energiewende

Die GUT Haßberge – Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge mbH ist die zentrale Anlaufstelle für alle Kommunen und Bürger*innen im Landkreis zur Umsetzung der Energiewende. Der Landkreis gründete die Gesellschaft 2011 gemeinsam mit allen 26 kreisangehörigen Kommunen, den Städtischen Betrieben Haßfurt und dem Bayerischen Bauernverband. Die Gesellschaft ist eine „Ideenschmiede“ mit dem Ziel, die Energieversorgung im Landkreis Haßberge auf erneuerbare Energien umzustellen.

 

 

Aufgabe der GUT ist es, die Möglichkeiten von Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien zu prüfen, zu planen und bis zur Umsetzung zu begleiten. So werden für das Kreisgebiet die verschiedenen Möglichkeiten zur Nutzung von Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Geothermie erarbeitet und auf technische sowie wirtschaftliche Machbarkeit und Tragfähigkeit überprüft. Ein großes Anliegen der GUT Haßberge ist es dabei, die lokale Wertschöpfung durch die Installation der Anlagen ebenso wie die Stromerträge vor Ort zu halten und zusätzlich neue Arbeitsplätze zu schaffen.  Die GUT selbst wurde bei ihrer Gründung durch eine Einlage der Gesellschafter finanziert. Mittlerweile trägt sie sich durch die Realisierung der erneuerbaren Energie-Projekte im Landkreis finanziell selbst. „Unser Ansporn ist es, durch eine nachhaltige, klimafreundliche Gestaltung unseres Landkreises besonders die Resilienz und die regionale Wertschöpfung zu steigern. Durch die enge Kooperation mit den kreiseigenen Kommunen kann die Energiewende im Landkreis selbst gestaltet werden.“, so Landrat Wilhelm Schneider.

 

Von der Planung bis zur Umsetzung

Ausgangspunkt für die aktuelle Planung des Ausbaus erneuerbarer Energien ist der digitale Energienutzungsplan (ENP), der gemeinsam von der GUT Haßberge und dem Landkreis 2020 erarbeitet wurde. Inzwischen wurden mehrere Projekte des digitalen ENP bereits vollständig umgesetzt – diese umfassen vor allem Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Dächern sowie Freiflächen-Photovoltaik Anlagen. Darüber hinaus befinden sich derzeit über 20 Projekte in der Planungs- bzw. Umsetzungsphase. Elf davon sind Freiflächen-Photovoltaikanlagen, weitere Vorhaben sind zum Beispiel Nahwärmenetze. Im Bereich „Windenergie“ wurde bereits 2015 das erste Projekt umgesetzt, indem der Windpark „WK63“ bei Sailershausen mit 24 Megawatt ans Netz ging. Darüber hinaus wird derzeit der weitere Ausbau der Windenergie durch die GUT Haßberge mbH im Kreisgebiet untersucht.

Derzeit begleitet die GUT auch die Entwicklung einer landkreisweiten Wasserstoffstrategie. Ziel ist es, Elektrolyseure sowie entsprechende Infrastruktur zur Verteilung des Wasserstoffes zeitnah im Zusammenspiel mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien aufzubauen. Eine Bedarfsabfrage bei den ansässigen Industriebetrieben und weiteren relevanten Unternehmen für zukünftigen Wasserstoff wurde bereits durchgeführt. Zum jetzigen Zeitpunkt werden mögliche Standorte für Elektrolyseure im gesamten Landkreisgebiet ermittelt.

 

Insgesamt verfolgt der Landkreis das Ziel, den Einsatz regenerativer Energien so weit zu steigern, dass er bis zum Jahr 2030 bilanziell klimaneutral und im Energiesektor möglichst autark ist. Die GUT Haßberge verleiht dem Landkreis die nötige „Schubkraft“ auf dem Weg dahin.

 

Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 79 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Der Landkreis Haßberge hat sich mit dem Projekt Landkreis Haßberge: Gemeinschaftsprojekt Energiewende in der Kategorie „Erneuerbare Energien im kommunalen Fokus“ beworben. In dieser Kategorie gab es 32 Bewerbungen, aus denen vier Gewinnerprojekte ausgewählt wurden.

 

Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum ausgezeichneten Projekt unter

https://www.klimaschutz.de/wettbewerb2023

 

Weitere Informationen zur Preisverleihung auf der Kommunalen Klimakonferenz unter: https://www.klimaschutz.de/klimakonferenz2023

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